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AK-Studie zeigt:

  • Dienstag, 7. Februar 2017 @ 20:58
Private Rentenversicherungen zahlen sich kaum aus


Vor wenigen Wochen hat die Arbeiterkammer eine Studie veröffentlicht, in der private Rentenprodukte von sieben großen Versicherungen getestet wurden. Dabei kam heraus, dass private Rentenversicherungen wegen ihrer hohen Kosten und der derzeitigen niedrigen Zinsen, an denen sich auch noch längere Zeit nichts ändern dürfte, für die meisten derart Versicherten ein Verlustgeschäft darstellen. Nur wer sehr alt würde und einen entsprechend langen Rentenbezug habe, könnte eventuell positiv aussteigen. Die Studie ging von einem Mann und einer Frau aus, die 30 Jahre lang monatlich 100.- € an Prämie einzahlen. Es gibt zwar seitens der Versicherungen immer noch Versprechungen für eine angemessene Verzinsung des eingezahlten Kapitals, tatsächlich beträgt der Garantiezinssatz in den meisten Fällen aber nur null Prozent! Laut der Studie bedeutet das, dass das garantierte Kapital am Ende der Prämienzahlung damit unter der Prämiensumme liege. Außerdem würden von den Versicherungen von den eingezahlten 100.- € zwischen 9,96 und 16,22 € an Spesen, Steuern und einer allfälligen Risikoprämie abgezwackt, so dass nur noch 83,78 bis 90,04 € für die tatsächliche Veranlagung zur Verfügung stünden. Bei diesem Modell müsste die Frau bei einer Rente von 95.- € monatlich 91,5 Jahre alt werden, damit sich ihre Privatversicherung auszahlt (die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen liegt derzeit bei 85,6 Jahren). Der Mann müsste bei einer Rente mit der garantierten Verzinsung in Höhe von 109,21.- € monatlich sogar ein Alter von 92,47 Jahren erreichen, damit er bei einer derartigen Versicherung positiv aussteigt (die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern beträgt derzeit 82,2 Jahre).

Diese Beispiele zeigen einmal mehr, wie unverantwortlich mit den Menschen und nur im Interesse der Geldlobby eine Politik umgeht, die derartige Versicherungsmodelle forciert. Viel wichtiger wäre es, unser bewährtes, auf dem Umlageverfahren und nicht der privaten Spekulation beruhende staatliche Pensionsversicherungssystem zu bewahren und auszubauen.

Wer mehr für seine Pensionsvorsorge tun möchte und kann als nur die gesetzlich vorgeschriebenen Pensionsbeiträge einzuzahlen, hat die Möglichkeit, sich freiwillig in der staatlichen Pensionsversicherung höher zu versichern. Das geht einfach, ist flexibel handhabbar und die Verwaltungskosten sind um ein Vielfaches geringer als bei den privaten Versicherern.