Pensionssplitting ist nicht „Halbe-Halbe“ sondern eine sehr halbherzige Lösung
- Freitag, 16. November 2018 @ 15:20
Dass Frauen im Schnitt bis zu 40 Prozent weniger Pension als ihre männlichen Kollegen bekommen, hat sich auch bis zur ÖVP herumgesprochen. Doch ihre Vorschläge, die weibliche Altersarmut zu bekämpfen geht sonderliche Wege. Da war einerseits davon die Rede, das Frauenpensionsalter schneller als im Gesetz vorgesehen an das der Männer anzupassen, im Klartext sollen Frauen länger arbeiten müssen, egal ob es dafür auch adäquate Arbeitsplätze für ältere Frauen gibt. Im Wahlkampf wurde diese Idee aber wohl weislich fallengelassen.
Jetzt ist der Focus auf das „automatische Pensionssplitting“ gerichtet und die frisch gewählte Frauenvorsitzende der ÖVP, Frauenministerin Bogner-Strauß, wirft sich dafür in die Bresche, gestützt von ÖVP-Seniorenbund und NEOS: Männer sollen, in Zeiten der Kindererziehung (oder auch später?) ihre Pensionsbeiträge automatisch zu Gunsten ihrer Frauen teilen. (Nebenbei bemerkt würde das nur bei sehr hohen Männergehältern ins Gewicht fallen.) Die neue Frauenchefin forderte mehr Mut von den Frauen um Rollenbilder aufzubrechen. Doch die Frage ist eher, welches Frauenbild hinter so einer Forderung zementiert werden soll? Die Welt hat sich verändert: Die Zeit der „3 K“ (Kinder-Küche-Kirche) ist längst vorbei.Werden Frauen nur als Mütter anerkannt oder was ist mit den Alleinerzieherinnen, darauf gibt es keine Antworten.
Frauen müssen von ihren Einkommen und damit auch von ihrer Pension leben können und das wäre doch ganz einfach mit der schon sehr alten Forderung nach „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ zu bewerkstelligen.
Lilian Stadler
Bundesobmann Stellvertreterin
Jetzt ist der Focus auf das „automatische Pensionssplitting“ gerichtet und die frisch gewählte Frauenvorsitzende der ÖVP, Frauenministerin Bogner-Strauß, wirft sich dafür in die Bresche, gestützt von ÖVP-Seniorenbund und NEOS: Männer sollen, in Zeiten der Kindererziehung (oder auch später?) ihre Pensionsbeiträge automatisch zu Gunsten ihrer Frauen teilen. (Nebenbei bemerkt würde das nur bei sehr hohen Männergehältern ins Gewicht fallen.) Die neue Frauenchefin forderte mehr Mut von den Frauen um Rollenbilder aufzubrechen. Doch die Frage ist eher, welches Frauenbild hinter so einer Forderung zementiert werden soll? Die Welt hat sich verändert: Die Zeit der „3 K“ (Kinder-Küche-Kirche) ist längst vorbei.Werden Frauen nur als Mütter anerkannt oder was ist mit den Alleinerzieherinnen, darauf gibt es keine Antworten.
Frauen müssen von ihren Einkommen und damit auch von ihrer Pension leben können und das wäre doch ganz einfach mit der schon sehr alten Forderung nach „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ zu bewerkstelligen.
Lilian Stadler
Bundesobmann Stellvertreterin