Verluste bei Mitarbeitervorsorgekassen
- Mittwoch, 24. April 2019 @ 10:19
Die Abfertigung neu – nur für Banken und Versicherungen ein Geschäft
„Abfertigung neu bisher mit schlechten Renditen." Im Jahr 2005 löste eine Verzinsung von nicht mehr als 4,5 Prozent Katzenjammer aus. Im Vorjahr erzielten neun Abfertigungskassen ein Minus von 1,97 Prozent und stellten damit den Negativrekord des Finanzkrisenjahres 2008 ein. Infobriefe der Kassen sorgten für lange Gesichter: "Neues Guthaben 16.200 Euro, Veranlagungsergebnis minus 300 Euro." - "Anwartschaft 2600 Euro, Ergebnis minus 43 Euro.
Als die Abfertigung Neu im Jahr 2003 in Kraft trat, versprach die damalige schwarzblaue Regierung durchschnittlich sechs Prozent Rendite oder ein Jahresgehalt nach 37 Berufsjahren. Die ernüchternde Realität: 2,3 Prozent im Durchschnitt - oder de facto null Prozent nach Abzug der Inflation. Für das versprochene Jahresgehalt wären nach heutigem Stand 74 Arbeitsjahre oder durchschnittlich acht Prozent Rendite nötig, um den Rückstand seit 2003 gutzumachen.
Die historisch treibende Kraft hinter der Abfertigung neu war der ÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB. Heute spricht man dort nicht mehr gern darüber. Leere Versprechungen: Die hohe Rendite durch die Abfertigung Neu hat sich in Luft aufgelöst. Abzüglich Inflation ein Nullsummenspiel.
Die Köche, die den verdorbenen Brei jetzt mit gutgemeinten Ratschlägen genießbar machen wollen, sind sattsam bekannte Gefolgsleute des Neoliberalismus. Pensionsexperte Bernd Marin (1) zusammen mit Kanzlerberater Wolfgang Mazal (2). Wie da die Verbesserung aussehen könnte ist auch klar: Die Arbeitnehmer übernehmen Kosten und Verluste.
„Dafür schütten die Kassen für das dank Pflichtbeiträgen sichere Geschäft laut GPA-Analyse 14 Millionen Euro an Dividenden an ihre Eigentümer aus - die großen Versicherungen und Banken des Landes. Hier erleben wir sehr deutlich, was von politischen Versprechungen einer ÖVP/FPÖ Regierung am Ende übrigbleiben kann: Profite für wenige oben und Verluste für die große Mehrheit unten“ so ZVPÖ Bundessekretär Herbert Fuxbauer in seinem Kommentar.
(1) Erfinder der Formel 65-45-80. Meint die Menschen könnten ruhig länger arbeiten, sein Vater habe mit über 90 auch noch gearbeitet, er selbst arbeite ja auch noch mit 68.
(2) Mazal war schon bei der ersten Runde Schwarz/Blau engster Regierungsberater.
„Abfertigung neu bisher mit schlechten Renditen." Im Jahr 2005 löste eine Verzinsung von nicht mehr als 4,5 Prozent Katzenjammer aus. Im Vorjahr erzielten neun Abfertigungskassen ein Minus von 1,97 Prozent und stellten damit den Negativrekord des Finanzkrisenjahres 2008 ein. Infobriefe der Kassen sorgten für lange Gesichter: "Neues Guthaben 16.200 Euro, Veranlagungsergebnis minus 300 Euro." - "Anwartschaft 2600 Euro, Ergebnis minus 43 Euro.
Als die Abfertigung Neu im Jahr 2003 in Kraft trat, versprach die damalige schwarzblaue Regierung durchschnittlich sechs Prozent Rendite oder ein Jahresgehalt nach 37 Berufsjahren. Die ernüchternde Realität: 2,3 Prozent im Durchschnitt - oder de facto null Prozent nach Abzug der Inflation. Für das versprochene Jahresgehalt wären nach heutigem Stand 74 Arbeitsjahre oder durchschnittlich acht Prozent Rendite nötig, um den Rückstand seit 2003 gutzumachen.
Die historisch treibende Kraft hinter der Abfertigung neu war der ÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB. Heute spricht man dort nicht mehr gern darüber. Leere Versprechungen: Die hohe Rendite durch die Abfertigung Neu hat sich in Luft aufgelöst. Abzüglich Inflation ein Nullsummenspiel.
Die Köche, die den verdorbenen Brei jetzt mit gutgemeinten Ratschlägen genießbar machen wollen, sind sattsam bekannte Gefolgsleute des Neoliberalismus. Pensionsexperte Bernd Marin (1) zusammen mit Kanzlerberater Wolfgang Mazal (2). Wie da die Verbesserung aussehen könnte ist auch klar: Die Arbeitnehmer übernehmen Kosten und Verluste.
„Dafür schütten die Kassen für das dank Pflichtbeiträgen sichere Geschäft laut GPA-Analyse 14 Millionen Euro an Dividenden an ihre Eigentümer aus - die großen Versicherungen und Banken des Landes. Hier erleben wir sehr deutlich, was von politischen Versprechungen einer ÖVP/FPÖ Regierung am Ende übrigbleiben kann: Profite für wenige oben und Verluste für die große Mehrheit unten“ so ZVPÖ Bundessekretär Herbert Fuxbauer in seinem Kommentar.
(1) Erfinder der Formel 65-45-80. Meint die Menschen könnten ruhig länger arbeiten, sein Vater habe mit über 90 auch noch gearbeitet, er selbst arbeite ja auch noch mit 68.
(2) Mazal war schon bei der ersten Runde Schwarz/Blau engster Regierungsberater.