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Die wundersamen Gewinne der Banken

  • Freitag, 1. März 2024 @ 14:53
Aktuelles Normalerweise hat unsereine/r wenig mit Zinsen und Zinspolitik zu tun. In Zeiten wie diesen, wo die Jahresinflation für 2023 mit 7,3 Prozent ausgewiesen wird und demgegenüber ein Blick aufs Sparbuch 0,x Prozent Zinsen anzeigt, steigt allerdings der Blutdruck enorm.


Wie kann es sein, dass die Ersparnisse fast zur Gänze der Teuerung zum Opfer fallen, d.h. im Ausmaß der Teuerung real abschmelzen?

Im Bereich des Euro ist die Europäische Zentralbank (EZB) für die Zinspolitik verantwortlich. Das heißt allerdings nicht, dass alle Zinsen, die die Banken ihren Kunden – KreditnehmerInnen und SparerInnen - verrechnen, ausschließlich und unmittelbar von der EZB bestimmt werden und bestimmt werden können. Sie legt lediglich einen Referenzzinssatz (Leitzins) fest, zu dem die Banken Ausleihungen und Einlagen bei der EZB tätigen können. Dieser Zinssatz beträgt derzeit 4,5 Prozent, nachdem die EZB über viele Jahre diesen Zinssatz bei nahe Null Prozent gehalten hatte. Solange diese Nullzinspolitik anhielt, reduzierten die Banken die Zinsen auf die Spareinlagen ihrer KundInnen trotz der Gewinne aus dem Kreditgeschäft ebenfalls auf fast Null und die SparerInnen schauten durch die Finger.

Die drastische Anhebung der EZB-Leitzinssatzes ist der orthodoxen Mainstreamökonomie geschuldet, die vorgibt, die Inflation durch hohe Zinsen zu bekämpfen, in Wirklichkeit aber die Banken zur Beschränkung der Kreditvergabe anhält. Die damit verbundene Einschränkung der Geschäftstätigkeit wirkt sich nachteilig auf die Beschäftigung aus und schränkt damit die Nachfrage auf Kosten der Arbeitenden ein, in der Hoffnung, dass danach die Preise sinken. Dieses Brechmittel funktioniert allerdings gegen die energiepreisgetriebene Inflation keineswegs und nebenbei ging und geht die Inflation profitgetrieben, wie wir in den vergangenen Jahren erfahren durften, munter weiter.

Ein Tribut der gesamten Gesellschaft

Nun können die Banken ihre Gelder zu 4,5 Prozent bei der EZB parken oder anlegen und schöpfen daraus dramatisch hohe Gewinne. Dazu kommen die Kreditzinsen der Banken, die natürlich sofort angehoben wurden und die Profite weiter erhöhen. Schließlich verhielten sich die Banken auch als Trittbrettfahrer der Inflation und erhöhten die Bankgebühren weit über die Inflationsrate und verschafften sich so das Sahnehäubchen auf die Profite.

Während also die Einlagezinsen bei der EZB und Kreditzinsen der Banken sprunghaft anstiegen, blieben die Einlagezinsen der breiten Masse der SparerInnen zunächst fast unverändert und zogen erst zeitverzögert etwas an, kommen aber über 2,5 bis 3 Prozent bei entsprechender Bindung nicht hinaus.

ExpertInnen der Arbeiterkammer errechneten, dass die österreichischen Banken im Vorjahr allein durch die Zinsen der EZB 2,5 Milliarden Euro verdienten, während sie an ihre KundInnen, die privaten Haushalte, lediglich 385 Millionen Euro auszahlten. So zahlen die BankkundInnen doppelt: einerseits durch höhere Kreditzinsen und andererseits durch die Entwertung der Spareinlagen. Das Jahresergebnis der österreichischen Banken ist bereits 2022 auf unerhörte zehn Milliarden Euro gestiegen, für 2023 ist kaum ein geringeres Profitvolumen anzunehmen. Diese Profite sind ein Tribut der SparerInnen und der gesamten Gesellschaft an die Banken.

Deshalb ist ein Eingriff der öffentlichen Hand in dieses System unbedingt notwendig.