Willkommen bei ZVPÖ - Zentralverband der Pensionistinnen und Pensionisten Österreichs 

Ihr Vermächtnis: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

  • Montag, 10. März 2025 @ 09:40
Wir feiern in diesem Jahr 80 Jahre Befreiung Österreichs von der faschistischen Fremdherrschaft und die Wiedergeburt Österreichs.

Der ZVPÖ Wien ladet am 09.04.2025 zu einer Feier ein.

Ende März 1945 erreichten sowjetische Truppen österreichischen Boden, am 13. April wurde Wien nach einem opferreichen Kampf von der Roten Armee befreit. Am 27. April 1945 wurde unter Beteiligung von SPÖ, ÖVP und KPÖ eine provisorische Regierung gebildet. In der Moskauer Deklaration der Alliierten der Antihitlerkoalition von 1943 hatten die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion gemeinsam festgehalten, dass das von der Nazi-Herrschaft befreite Österreich „für die Beteiligung am Krieg (Mit-)Verantwortung tragen“, aber „bei der endgültigen Regelung … sein eigener Beitrag zu seiner Befreiung berücksichtigt werden“ soll.

Es war daher besonders wichtig, dass es – neben vielen MittäterInnen und MitläuferInnen des Nazi-Regimes – in Österreich auch mutige Frauen und Männer gab, die gegen den Nazi-Terror Widerstand geleistet hatten.

Auch ZVPÖ-Mitglieder waren gegen die Nazidiktatur aktiv.

Viele von ihnen waren nach dem Ende der Naziherrschaft, teilweise in wichtigen Funktionen tätig.

Heini Klein (in den 70er und 80er Jahren sowohl Bundessekretär als auch Bundesobmann unseres Verbandes) hatte im April 1945, noch in den letzten Tagen des Kampfes um Wien, in der Sandleiten, gemeinsam mit anderen WiderstandskämpferInnen mit einer mutigen Entwaffnungsaktion eine kampflose Befreiung von Ottakring und Hernals ermöglicht und weitere Opfer in den letzten Kriegstagen verhindert.

Auf das Bild klicken, dann wird es groß!

Auch unsere früheren steirischen Landesobleute, Franz Leitner und Hertha Mandl-Narodoslawsky, waren im Widerstand aktiv. Franz Leitner, hat als KZ-Häftling in Buchenwald, gestützt „auf eine gewachsene, verschworene und festgefügte Gemeinschaft von Erwachsenen und Jugendlichen“, zahlreichen jüdischen Kindern das Leben gerettet, weshalb er von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde. Hertha hatte sich nach der Ermordung ihrer Mutter Klementine Narodoslavsky im Vernichtungslager Hartheim einer kommunistischen Widerstandsgruppe in Graz angeschlossen, die Hilfe für Frauen und Familien organisierte, deren Männer und Angehörige als Antifaschisten in Gefängnissen festgehalten oder bereits den Tod erlitten hatten.

Oswalda (Ossi) Tonka, aus Wien Favoriten, hatte sich zuerst als Mitglied des illegalen KJV (Kommunistischer Jugendverband) an Sabotageaktionen in ihrem Betrieb beteiligt, schloss sich ab 1944 dann der Jugoslawischen Befreiungsarmee an und war bis Kriegsende in deren Partisanenverband als Funkerin tätig. Näheres zur Biographie Ossi Tonkas - Hier klicken!

Die Februarkämpferin Anni Haider (Hier klicken), später neben ihrem frauenpolitischen Engagement, im ZVPÖ in OÖ tätig, war gemeinsam mit ihrem Mann Franz Haider auch gegen das Naziregime im Untergrund tätig. Sie wurde 1941 gemeinsam mit Margarete Schütte-Lihotzky u.a. AntifaschistInnen verhaftet. Im Landesgericht Wien teilte sie eine Zelle mit der katholischen Widerstandskämpferin Schwester Restituta, mit der sie über deren Hinrichtung hinaus und über alle ideologischen Differenzen hinweg verbunden blieb.

Der oberösterreichische Schriftsteller Franz Kain war ebenfalls bereits während des austrofaschistischen Ständestaats das erste Mal, und nach dem Anschluss Österreichs 1941 ein weiteres Mal verhaftet worden. Er wurde von den Nazis „wegen Hochverrats“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Danach haben sie ihn in die Strafdivision 999 überstellt. Bei einem Einsatz in Tunesien geriet er in US-Kriegsgefangenschaft, wo er seine schriftstellerische Tätigkeit begann. Später, als Mitglied des ZVPÖ, war er an mehreren Mehrtagesfahrten unseres Verbandes ins Salzkammergut beteiligt und trug mit Lesungen aus seinen Romanen, Erzählungen und Novellen wesentlich zur literarischen Bereicherung dieser ZVPÖ-Ausflüge bei.

Allen KämpferInnen gegen Faschismus und Krieg wollen wir unser ehrendes Andenken bewahren und auch weiterhin gegen jede Form der Verharmlosung neofaschistischer Betätigung, von Antisemitismus, Rassismus und Menschenverachtung wachsam und aktiv tätig bleiben und dieses Vermächtnis auch an uns folgende Generationen weitergeben.

Nähere Infos zu unserer ZVPÖ-Feier:

Sie findet am Mittwoch, 9. April 2025, Beginn 15:00 Uhr, in 1110 Wien, Hugogasse 8 (Roter Elefant), statt.

Nach Worten der Begrüßung durch Bundesobmann Michael Graber wird Rudi Burda (dessen Mutter Friedl Burda ebenfalls im Widerstand in der Sandleiten tätig war), musikalisch mit seinem Akkordeon, begleitet von Gerhard (Billy) Wotawa, aus seinem 2020 erschienen Roman „Sandige Leiten, rote Saat. Widerstand im Westen Wiens“ lesen. Das Buch kann bei der Veranstaltung käuflich erworben werden. Es gibt auch die Möglichkeit, es vom Autor persönlich signieren zu lassen.